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Gert Scobel über Führungspersöhnlichkeiten in WissenHoch2 auf 3Sat
Ein gesundes Maß an Selbstverliebtheit, Machtstreben oder Gefühlskälte ist in Führungspositionen nützlich, doch manche Menschen haben zu hohe Anteile an selbstverliebten, machthungrigen oder kaltherzigen Eigenschaften. Solche Personen mit ausgeprägt dunklen Charaktereigenschaften haben oft auch eine besonders anziehende Ausstrahlung.
Sie können ihre Empathie bewusst an- und ausschalten und andere im Sinne ihrer eigenen Interessen zu manipulieren. “WissenHoch2” beschäftigt sich am Donnerstag, 2. Februar 2023, ab 20.15 Uhr, in der Wissenschaftsdokumentation “Selbstverliebt, machthungrig, kaltherzig – Unsere dunklen Seiten” von Julia Zipfel mit dem Umgang mit solchen Menschen. Im Anschluss, um 21.00 Uhr in Erstausstrahlung, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über “Traumata: Wunden der Seele”.
Die Wissenschaft untersucht, wie sich dunkle Persönlichkeitszüge wie Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie entwickeln und auswirken. Laut der Studie des Psychologen Marcus Heidbrink ist Narzissmus in Führungsetagen weiter verbreitet als in der Gesamtbevölkerung. Welche Folgen das nach sich ziehen kann, weiß Führungskräfte-Coach Axel Nauert: Sogenannte dark leader können ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derart terrorisieren, dass sie psychosomatische Krankheiten entwickeln, Depressionen bekommen und sogar an Suizid denken. Gerade Menschen mit hohen Anteilen an Selbstverliebtheit und Machthunger haben aber oft eine charismatische, anziehende Persönlichkeit – wenn sie jemanden von sich überzeugen wollen. Ein gesundes Maß an Selbstverliebtheit, Machtstreben oder Gefühlskälte ist aber auch wichtig, um in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren oder Höchstleistungen in vielen Bereichen zu erbringen. Die Amerikanerin M. E. Thomas ist eine “erfolgreiche Psychopathin”. Sie schafft es, innerhalb der gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen zu leben. “Aber warum Menschen auf Beerdigungen weinen, verstehe ich bis heute nicht”, sagt sie.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung “scobel – Traumata: Wunden der Seele”. Immer mehr Kriegsgeflüchtete kommen nach Deutschland. Wie kann die Gesellschaft mit der Vielzahl traumatisierter Menschen umgehen, wenn zugleich ein Mangel an Therapieplätzen besteht? Knapp 90 Millionen Menschen waren Ende 2021 weltweit auf der Flucht, seit dem Ukrainekrieg stieg die Zahl auf rund 100 Millionen Geflüchtete. Experten schätzen, dass ein Drittel der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge massiv traumatisiert ist. Die Nationalakademie Leopoldina spricht von einer “globalen Krise der mentalen Gesundheit”. In Deutschland besteht seit Langem ein massives Versorgungsproblem an spezifischer Traumatherapie. Dabei zeigen Untersuchungen, dass eine zu spät einsetzende Therapie wertvolle Zeit vergeudet, die für den Erfolg und für spätere Integration – gerade bei Kindern – entscheidend ist. Die meisten älteren Menschen, die heute immer noch von kriegstraumatischen Symptomen betroffen sind, waren während der Kriegstage und der Nachkriegszeit Kinder. Über Diagnose, Auswirkungen und Therapie von traumatischen Erfahrungen spricht Gert Scobel mit seinen Gästen.
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